top of page

Konzerte

Erfolgreiche Klavierkonzerte mit Erik Reischl und Anna Tyshayeva im Kurhaus Bad Schwalbach

 

„Virtuoser Tanz auf dem Klavier“ und „Die Luft vibriert im Saal“ das waren die Überschriften, die Hendrik Jung über seine Rezensionen der beiden Klavierkonzerte 2019 im Bad Schwalbacher Kurhaus gesetzt hat. Und so hat es das Publikum empfunden, das zum vierten Mal in zwei Jahren die vom Förderverein angebotenen Klavierkonzerte erlebte.

 

Die beiden ersten Konzerte standen unter dem Stern der Landesgartenschau 2018. Sie waren ein Pilotprojekt, das so erfolgreich war, dass wir den Mut und vor allem die Lust hatten, diese Reihe 2019 fortzusetzen. Wieder begeisterte Anna Tyshayeva mit ihrem kraftvollen wie auch sensiblen Spiel. Mitgebracht hatte sie ihren Musikprofessor Nikolay Kryzhanovsky. Das Zusammenspiel der beiden hochkarätigen Musiker war die Besonderheit dieses Konzertes.

 

Erik Reischl ist ja nun schon hier auf der Bühne des Kurhauses quasi zu Hause. Begeisterte er 2018 mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Frédérik Chopin, so gab es auch diesmal stehende Ovationen für seine Interpretationen der Werke von Franz Lizst und Modest Mussorgski.

 

Beliebt sind Reischls Einführungen – so auch zu Mussorgskis bekanntestem Werk „Bilder einer Ausstellung“. Mit profundem Wissen und einer gehörigen Portion Humor gelingt es ihm, seine Zuhörer zu begeistern. Unter Beweis gestellt hat er das schon 2018 in seinem Vortrag „Klassische Musik unter der Motorhaube“.

 

Bericht aus dem Wiesbadener Kurier über das Konzert von Erik Reischl am 17. Oktober 2021

Text: Hendrik Jung, Foto: Martin Fromme

Beethoven in Bad Schwalbach

Wie Konzertpianist Erik Reischl im Kurhaus mehr als 250 Gäste in seinen Bann zieht

 

BAD SCHWALBACH. In sich gekehrt sitzt Konzertpianist Erik Reischl auf der Bühne des BadSchwalbacher Kurhauses am Flügel. Während des ersten Satzes der Mondscheinsonate diediesen Beinamen erst später und nicht von ihrem Komponisten Ludwig van Beethoven erhalten hat, kann man zwar keine Stecknadel fallen hören, aber jeden noch so leisen Schritt auf dem hölzernen Parkett. Derart zart und sanft bietet der Pianist diesen innig-berührenden, gar nicht enden wollenden Lauf dar. Angesichts der Tiefe, mit der das durch den Förderverein Gartenschau Bad Schwalbach 2022 ausgerichtete Konzert zum 251. Geburtstag Beethovens beginnt, wirkt das muntere Geplätscher des anschließenden Allegrettos fast deplatziert. Doch im letzten Satz stellt sich die kurzzeitig vermisste Emotionalität mit rauschhaft-rasanten Läufen schnell wieder ein. Zumal Reischl sogar die tiefen Saiten des Flügels mit einer solchen Vehemenz anschlägt, dass donnerndes Dröhnen in einen schwebenden Klang übergeht.

Erik Reischl.jpg

Mal traurig, mal aufgewühlt, mal glockenhell perlend

Im Saal herrscht geradezu vorpandemische Atmosphäre. Da die Veranstaltung nach der 2G-Regelung lediglich Geimpfte und Genesene zulässt, sitzen mehr als 250 Gäste ohne Masken und ohne zusätzlichen Abstand nebeneinander. Mit Bravour gelingt es dem Pianisten im Laufe des Konzerts, ihnen deutlich zu machen, warum die drei dargebotenen Werke zu den berühmtesten unter Beethovens insgesamt 32 Klaviersonaten zählen. Mit gläserner Fragilität beginnt die sogenannte Appassionata, dann jedoch bekommt sie von Reischl Wärme eingehaucht und ansatzlose Tempoverschärfungen sorgen für temperamentvolle Ausbrüche. Ähnlich rasant wie in der Mondscheinsonate doch mit einer deutlich abwechslungsreicheren Varianz. Mal traurig, mal aufgewühlt, mal glockenhell perlend, mal dumpf verhallend. Fast hymnisch wirkt dann das getragene Andante. Dabei federt Reischls rechte Hand auf den Tasten des Flügels und die linke sorgt für einen sonoren Widerhall. Man könnte an einen sprudelnden Bachlauf denken, in dessen hellen Klang sich bereits das entfernte Grollen des Wasserfalls einfügt, auf das er sich zubewegt. Die quirlige Darbietung beinhaltet aber auch abrupte Gefühlsausbrüche, die geradezu Erweckungserlebnissen gleichen. Die große Dramatik des Schlusssatzes führt zu einem passionierten Finale des Pianisten, der sich im Anschluss atemlos bei seinem hörbar beeindruckten Publikum bedankt, das ihn mit lang anhaltendem Applaus bedenkt.

Nach der Pause erhalten die Gäste dann eine der musiktheoretischen Abhandlungen, für die Reischl in Bad Schwalbach bereits berühmt ist. Am Beispiel der abschließenden Waldstein-Sonate, die nach Beethovens Tod nach dem Widmungsträger benannt worden ist, erläutert der Pianist zunächst einmal die entscheidenden Aspekte der Sonatenhauptsatzform, die sich im Wesentlichen aus Exposition, Durchführung und Reprise zusammensetzt. Problemlos kann das Publikum im Anschluss dann die wirbelnden Bässe wiedererkennen, die von zarten Trillern kontrastiert werden. Gleiches gilt für die Phrase, die mit erhobenem Klang endet, wie man es aus vielen Sprachen als akustisches Fragezeichen kennt. . Erkennbar auch die Erwartungshaltung, die in der Introduzione durch andeutungsreich Unvollendetes erzeugt wird. Außerdem das Oktaven-Glissando, an dem sich die Geister der Pianisten scheiden. Einig ist sich aber am Ende das Publikum, das für diese Darbietung stehende Ovationen spendet.

Erik Reischl spielt Liszt und Mussorgski (Bilder einer Ausstellung) am 20. Oktober 2019

Hören Sie das Stück von Franz Liszt: Rigoletto, Concert Paraphrase aus diesem Konzert

Anna Tyshayeva und Nikolay Kryzhanovsky spielen Schumann und Tschaikowsky am 2. Juni 2019

Bericht des Wiesbadener Kuriers

Anna Tyshayeva I red.jpg
N.Kryzhanovsk red.jpg

Ein Konzertabend mit Quiz-Duell im Alleesaal am 1. Dezember 2018 mit Erik Reischl

 

Bericht des Wiesbadener Kuriers

Anna Tyshayeva spielt Franz Liszt und Sergej Rachmaninowam 9. September 2018

ganz links bzw. ganz rechts die Organisatorin der Klavierkonzerte Renate Kohn,

auf dem linken Foto neben Renate Kohn:

der Ehrenvorsitzende des Vereins Karl-Heinz Petry und die Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper

Kohn_Petry_Müller-Klepper.jpg
Anna mit Renate.jpg

Erik Reischl spielt Chopin und Mozart am 2. September 2018

Bericht des Wiesbadener Kuriers

Hören Sie das Stück von Frédéric Chopin: Polonaise-Fantaisie, op. 61 aus diesem Konzert

bottom of page